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Steffen's Revier - Der Supergau





Der Supergau war schon lange vorher abzusehen, nur wollte ihn keiner wahrhaben. Und das geschah so ...

Auch die Betreiber von T-Online sahen, daß ihnen die Felle langsam fortschwammen, wenn sie nicht endlich den Durchmesser ihrer Datenübertragungskanäle vergrößerten. Und so geschah es im Mai/Juni 1997, daß mit einer riesigen Werbekampanie auf das neue Zeitalter im T-Online aufmerksam gemacht worden war (wie wahr, wie wahr).

Es sollte eine neue Datenautobahn geschaffen werden, auf der das Surfen nur so Spaß machen sollte.


Wie viele andere, sah auch ich ein kleines Fünkchen Wahrheit in dieser Aussage, und legte mir schon vorsorglich ein Modem der neuesten Generation mit 33600 Bit/s zu, denn mit dieser Geschwindigkeit sollte die Auffahrt auf die Datenautobahn möglich sein.

In einschlägigen Informationsspendern hörte man erste positive Ergebnisse über die ersten Beta-Versionen der neuen Software und den neuen Zugang.
P.S.:
Aktuelle Informationen zum Thema T-Minus-Online bekommen Sie über
NewsGroup: t-online.neubenutzer.fragen .

Und dann kam er, der Tag, an dem flächendendeckend die neue Software T-Online-Decoder 2.0 ausgeliefert wurde.

Die CD traf bei mir am 3. Juli 1997 ein, und ich machte mich sofort daran, sie zu installieren und zu testen. (Die alte Version 1.2 behielt ich natürlich).
Und siehe da, mein Gebiet war noch nicht auf den neuen Zugang umgestellt (wie sollte es anders sein). Also probierte ich es über die Vorwahl von Gera (Zone 50km), und, der erste Kontakt funktionierte. Welch' ein Jubel ! Übertragungsraten bis 3,4kByte/s. Wahnsinn !
Am 8. Juli war auch endlich mein Ortsnetz mit der neuen Rufnummer ausgestattet. Doch die Freude währte nur kurz, denn nun schienen alle T-Onliner von der neuen Datenautobahn Besitz zu ergreifen.

Der Supergau war da !
Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, immer wurde man entweder sofort bei der Anwahl oder nach wenigen Minuten aus dem Netz entfernt ! Wie es aussieht, hatte man vergessen, zur 10-spurigen Datenautobahn auch die entsprechenden Auffahrten zu schaffen.
Und so wurde aus dem Bangen um die Übertragungsrate das Bangen, ob denn ein Zugang zum Netz möglich ist oder nicht !
Einziger Ausweg blieb der Schleichweg über den alten Zugang, damit konnte man wenigstens die nötigsten Aktion (z.B. Homebanking, etc.) erledigen. T-Minus versuchte, durch mehrere UpDate's die Situation unter Kontrolle zu bringen, aber bis jetzt (4.9.1997) ist ein Zugang zum Netz immer ein Glücksspiel.

Zur Ehre von T-Minus muß ich natürlich gestehen, daß wenn es einmal gelungen ist, auf die Autobahn aufzufahren, hohe Übertragungsraten erreicht werden. Nehme ich natürlich den Durchschnitt aus 0, 0, 3.4, 0, 0 und 0, dann bleiben auch nur 0,6 kByte/s übrig.

Auch auf der Autobahn ist wieder das Phänomen der Zeitabhängigkeit festzustellen. Wer kann, der sollte wieder am frühen Vormittag arbeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Zugangs liegt hier über 50%

Der eMail-Rechner scheint übrigens gegen ein Modell aus dem 20. Jahrhundert ausgetauscht worden zu sein. Größere eMails werden jetzt mühelos geladen.

Und wenn ich schon einmal beim Loben bin, so nett wie seit den letzten zwei Monaten hat sich T-Online früher nicht entschuldigt!

Die gute alte Zeit
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Steffen Leßke
Triebes, den 4. September 1997